Es gibt zur Zeit eine kleine Zuchtstätte mit hochwertigen Frederiksborgern im klassischen Typ bei Kiel/ Schleswig-Holstein. Dort engagiert sich Quint Schneider - inspiriert von Bent Branderup - für den Erhalt von Frederiksborger Pferden seltener Abstammungen und bildet auch in der akademischen Reitkunst aus: www.quintschneider.de
Familie Horstmann hat die Zucht aus gesundheitlichen Gründen aufgegeben, das hollänische Gestüt Moravita züchtet ebenfalls nicht mehr.
Zu achten ist dabei auf den Erhalt des klassischen Typs, wie er durch das Reiterstandbild vor dem Amalienborger Schloss repräsentiert wird.
Man schätzt, dass es zur Zeit noch ca. 1000 Individuen der Frederiksborger gibt. Statistiken, die in den letzten Jahren unregelmäßig erhoben wurden, zeigen, dass bei der durchschnittlichen Anzahl von 35 Fohlen pro Jahr ein hoher Inzuchtfaktor besteht, bei reinrassigen Fohlen liegt dieser meist bei über 5% .
Die Züchterschaft in Dänemark setzt sich aus ambitionierten Züchtern, die ein konkurrenzfähiges Sportpferdemodell züchten wollen und einer traditionsbewussten Minderheit, welche das klassiche Frederiksborger Pferd erhalten will, zusammen. Die offizielle Zuchtvereinigung, die die dänischen Züchter vertritt, nennt sich FHF (Frederiksborg Hesteavlsforegningen www.fhf.dk).
Der Frederiksborger wird demnächst offiziell als bedrohte Rasse im neuen Buch von Herrn Prof. Dr. Dr. Sambraus, dem Spezialisten auf dem Gebiet alter Landrassen und Mitgründer der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e.V. geführt und soll auf die rote Liste der GEH. In Dänemark gelten die Genressourcen der reinen Frederiksborger bereits seit langem als bewahrungswürdig.
Drei hervorragende Grundgangarten, eine natürliche Eleganz und viel Ausstrahlung machen diese Pferde zum Dressurtalent. Durch die enorme Stärke der Hinterhand, mit einer angeborenen Fähigkeit zur überdurchschnittlichen Hankenbeugung, sind die meisten der Pferde gut zum Springen geeignet. Auch Distanzreiter finden zunehmend an den zähen, ausdauernden Typen, deren genetisches Erbe im höheren Blutanteil verankert ist, gefallen. Durch seine Intelligenz und Offenheit ist der Frederiksborger offensichtlich in allen Bereichen einsetzbar. Dass diese Ausnahmepferde, in denen wertvolles genetisches Material europäischer Geschichte schlummert, auf der Liste der vom Aussterben bedrohten Haustierrassen stehen, ist deshalb kaum zu glauben.
Frederiksborger finden Ihre Bestimmung im Fahrsport, in der der Vielseitigkeit, ebenso in der klassischen Dressur:
sie glänzen unter dem Damensattel, in der working equitation, vor der Kutsche und natürlich in der hohen Schule!
Frederiksborger unter dem Sattel
Bes.: Sonja Wiese
Foto: Christiane Slawik